Zum zweiten Turnier in der Clubgeschichte, damals allerdings noch ohne Clubnamen, fuhren Willy und Anja Anfang Februar 2009 in die Kurpfalz zum Punk-Turnier des Debating Club Heidelberg. Verstärkt durch Patrick, Debattiernachwuchs am Heidelberger Hölderlin-Gymnasium, stritten wir noch am Freitagabend um die Abschaffung des Religionsunterrichts an deutschen Schulen. Um anschließend der weltweiten Wirtschaftskrise entgegenzuwirken und sie wenigstens in Heidelberg für den Moment aufzuhalten, setzten wir unseren Teilnehmerbeitrag direkt in der örtlichen Gastronomie um. Clubfreundschaften wurden so bei gemeinsamem Rauchen, Trinken und Flirten gepflegt – ein verweigerter Tanz steht den Beziehungen zwischen Frankfurt und Heidelberg hoffentlich nicht weiter entgegen.
Der Samstag startete etwas schlüpfrig mit der Forderung der Tübinger Streitkultur, Viagra breit gestreut unters Volk zu bringen und dafür ein Potenzamt zu schaffen, das mit Hilfe von Professionellen regelmäßig die Notwendigkeit dazu überprüft. Willy konterte mit einem Appell an das natürliche Beischlafbewusstsein so vehement, dass wir als Debattierfrischlinge am Ende den alten Hasen von der Streitkultur nur knapp unterlagen.
Nachdem das Thema „Soll G8 wieder abgeschafft werden?“ ausdebattiert war, standen im Finale die Rheingötter aus Bonn der Regierung der Streitkultur bei der Frage „Soll das Zahlen von Lösegeld bei Geiselnahmen verboten werden?“ gegenüber. Und auch unser Frankfurter Team war vertreten: Anja breakte als freie Rednerin und schaffte es nach einer legendären Debatte – kann das OPD-Handbuch tatsächlich als philosophische Grundlage für militärische Einsätze gegen Entführer, Geiselnehmer und Terroristen dienen? – unter die Top Five des Turniers, direkt nach den sagenumwobenen Rheingöttern.