Sonntag, 22. November 2009
Rhetorischer Schlagabtausch beim Redeuell in der Romanfabrik
Zum örtlichen Rededuell in der Frankfurter Romanfabrik lud am vergangenen Donnerstag der Debattierclub Vae Victis. Angetreten sind die PR-Profis, das Team Zurich vom gleichnamigen Versicherungsunternehmen und Studenten der Frankfurt School of Finance unter dem Namen Speech & Debate. Aus den VDCH-Reihen stellte sich der Debattierclub Goethes Faust e.V. (DCGF) dem Schlagabtausch im Lokalderby. Mit von der Partie waren Marion Seiche, Willy Witthaut und Anja Pfeffermann.
Vae Victis stellte dabei Themen zur Debatte, die es galt, möglichst publikumswirksam darzulegen. In der ersten Runde stand für den DCGF an, dem gegnerischen Team von der Frankfurt School of Finance und den Zuschauern einen Vorschlag schmackhaft zu machen, mit dem Sloterdijk in der FAZ eine Debatte angestoßen hatte: „Sollen Steuern durch Spenden ersetzt werden?“. Eine wahnwitzige Aufgabe, angesichts der überwiegenden Mehrheit von Wirtschaftlern im Raum. Dennoch versuchten wir mit Witz und einem mutigen Antrag die Zuschauer zu überzeugen: Sämtliche Steuern sollten abgeschafft und stattdessen auf die Spendenfreudigkeit der Deutschen – immerhin Spendenweltmeister! – gesetzt werden. So könne jeder selbst über den Verwendungszweck seiner Aufwendungen bestimmen und sei nicht mehr der nicht zweckgebunden Zwangsenteignung seitens des Staates ausgesetzt. Für uns war klar: Das öffentliche Leben würde nicht zum Erliegen kommen, schließlich ist die Goethe-Uni der beste Beweis für bürgerliches Engagement – Frankfurter Bürger hatten Sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts gestiftet. In der Publikumsabstimmung unterlagen wir trotzdem.
In der zweiten Runde trafen die PR-Profis auf die Anzug tragenden Herren von Zurich zum Thema „Macht Liebe blind?“. Zurich belegte mit zahlreichen Beispielen aus dem eigenen Leben, dass Liebe tatsächlich den Gesichtssinn trübe. So nehme man den aus vollen Windeln aufsteigenden Geruch vor lauter Liebe zum Kind nicht wahr oder ärgere sich nicht über vom Partner falsch aufgesteckte Toilettenpapierrollen. Willy Witthaut berichtete als freier Redner aus seiner reichen Date-Erfahrung, dass nämlich romantische Gefühle ihn schon das ein oder andere Mal geblendet hätten – und er dies beim Erwachen mit Bedauern habe einsehen müssen.
In der letzten Runde trafen nun die Sieger der beiden Vorrunden aufeinander: Speech & Debate gegen Zurich. Auch hier waren die Zurich-Redner haushoch überlegen und überzeugten das Publikum davon, Hunde ungeachtet ihrer besonderen Rolle als bester Freund des Menschen aufzuessen, um den CO2-Ausstoß familiärer Haushalte zu senken. Anja Pfeffermann war als freie Rednerin auf den Hund gekommen und gestand: „Ja, auch ich habe schon einmal Hund gegessen.“ Sentimentalität auf Kosten des Klimaschutzes sei nun einmal nicht mehr zu rechtfertigen.
Als Sieger des Abends trugen die Redner von Zurich ihre Trophäen nach Hause - Boxhandschuhe, subtiles Bild des rhetorischen Schlagabtauschs.
Fazit: Die größte Herausforderung des Abends war, in nur jeweils drei Minuten ein comedyverwöhntes Publikum zu begeistern. Dennoch: Debattieren mit Scheinwerferlicht, Bühne und Mikrophon, von Witz und Humor getragen – wir kommen wieder!
Vae Victis stellte dabei Themen zur Debatte, die es galt, möglichst publikumswirksam darzulegen. In der ersten Runde stand für den DCGF an, dem gegnerischen Team von der Frankfurt School of Finance und den Zuschauern einen Vorschlag schmackhaft zu machen, mit dem Sloterdijk in der FAZ eine Debatte angestoßen hatte: „Sollen Steuern durch Spenden ersetzt werden?“. Eine wahnwitzige Aufgabe, angesichts der überwiegenden Mehrheit von Wirtschaftlern im Raum. Dennoch versuchten wir mit Witz und einem mutigen Antrag die Zuschauer zu überzeugen: Sämtliche Steuern sollten abgeschafft und stattdessen auf die Spendenfreudigkeit der Deutschen – immerhin Spendenweltmeister! – gesetzt werden. So könne jeder selbst über den Verwendungszweck seiner Aufwendungen bestimmen und sei nicht mehr der nicht zweckgebunden Zwangsenteignung seitens des Staates ausgesetzt. Für uns war klar: Das öffentliche Leben würde nicht zum Erliegen kommen, schließlich ist die Goethe-Uni der beste Beweis für bürgerliches Engagement – Frankfurter Bürger hatten Sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts gestiftet. In der Publikumsabstimmung unterlagen wir trotzdem.
In der zweiten Runde trafen die PR-Profis auf die Anzug tragenden Herren von Zurich zum Thema „Macht Liebe blind?“. Zurich belegte mit zahlreichen Beispielen aus dem eigenen Leben, dass Liebe tatsächlich den Gesichtssinn trübe. So nehme man den aus vollen Windeln aufsteigenden Geruch vor lauter Liebe zum Kind nicht wahr oder ärgere sich nicht über vom Partner falsch aufgesteckte Toilettenpapierrollen. Willy Witthaut berichtete als freier Redner aus seiner reichen Date-Erfahrung, dass nämlich romantische Gefühle ihn schon das ein oder andere Mal geblendet hätten – und er dies beim Erwachen mit Bedauern habe einsehen müssen.
In der letzten Runde trafen nun die Sieger der beiden Vorrunden aufeinander: Speech & Debate gegen Zurich. Auch hier waren die Zurich-Redner haushoch überlegen und überzeugten das Publikum davon, Hunde ungeachtet ihrer besonderen Rolle als bester Freund des Menschen aufzuessen, um den CO2-Ausstoß familiärer Haushalte zu senken. Anja Pfeffermann war als freie Rednerin auf den Hund gekommen und gestand: „Ja, auch ich habe schon einmal Hund gegessen.“ Sentimentalität auf Kosten des Klimaschutzes sei nun einmal nicht mehr zu rechtfertigen.
Als Sieger des Abends trugen die Redner von Zurich ihre Trophäen nach Hause - Boxhandschuhe, subtiles Bild des rhetorischen Schlagabtauschs.
Fazit: Die größte Herausforderung des Abends war, in nur jeweils drei Minuten ein comedyverwöhntes Publikum zu begeistern. Dennoch: Debattieren mit Scheinwerferlicht, Bühne und Mikrophon, von Witz und Humor getragen – wir kommen wieder!
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